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Tour 2004,  28 Juni - 2 Juli

StreckeDistanz (km)Steigung (m)
Lignières - Les Verrières - Châtelblanc - La Serra - Oyonnax1851970
Oyonnax - Le Cendrier - Pisseloup - La Rochette - Plans d'Hotonnes1382830
Plans d'Hotonnes - Grand Colombier - L'Épine - Granier1393110
Granier - La Cluse - Romeyère - L'Écharasson - Chapelle-en-Vercors1723440
Chapelle-en-Vercors - Croix-Perrin - Grenoble71920
Total70512270


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Strecke 1 (28. Juni 2004): Lignières - Les Verrières - Châtelblanc - La Serra - Oyonnax

Profil1

Gerade wie gewünscht waren die Wettervorhersagen gut für mindestens 3 Tage ab diesen Montag morgen. Ich war seit dem Tah vorher in Lignières, und ich habe noch das Frühstück mit meinen Eltern und meinem Bruder Alain genommen, bevor ich los fuhr für die diesjährige Tour. Es ging zurerst hinunter nach Neuchâtel, dann zum Val de Travers. Ich stieg hinauf bis zu den Champs Berthoud, kurz von Les Verrières und der Grenze nach Frankreich. Der Himmel war bedeckt, die Temperatur angenehm und der Verkehr nicht zu stark: alles war bestens. Erst als ich auf der Haupstrasse südlich von Pontarlier ankam, traf ich auf vielen Autos und Lastwagen. Ich musste aber nicht lang diese Strasse folgen, und bog stattdessen nach rechts zum See von St. Point. Ich radelte durch eine Gegend mit etwas Turismus, besonders dem See entlang, dann aber auch im oberen Lauf vom Doubs. Es war etwa Mittag als ich durch Mouthe, an der Quelle vom Doubs, fuhr. Immer in süd-westlicher Richtung wechselte ich kurz nach Châtelblanc vom Doubs- ins Jura-Departement. Später bog ich nach links ab, zum Savine Pass, der keine besondere Interesse anbot, ausser dass er mich nach Morbier brach. Diese Stadt ist für seine grosse Uhren bekannt, die auf französisch... morbiers heissen. Ich blieb auf der rechten Seite des Bienne Tals und stieg nach Château-des-Prés hinauf, bevor ich wieder südwärts nach St. Claude hinunter fuhr. Diese Stadt is ganz auf Hängen von Tälern gebaut, die sich dort treffen. Ich hatte ein Sandwich und ein Getränk auf einer Terrasse und plauderte ein wenig mit einem Radfahrer aus Basel, der auf einer zweitägigen Tour war. St-Claude zu verlassen war aber schwierig, und zwar wegen einer seltsamen Verkehrsführung; aber mindestens musste ich nicht zuviel hinauf und hinab fahren, bis ich endlich die Ausfahrt Richtung Serra Pass gefunden hatte. Der Aufstieg war ziemlich schwer, nicht so wegen der Steigung als wegen der inzwischen hohen Temperatur. Vom Pass her musste ich bis ganz unten im Tal fahren, bis ich ein Hotel fand.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Les Prés (Lignières)0920 
Les Gravereules195030
St-Blaise9490 
La Coudre1155060
Neuchâtel14480 
Corcelles1957090
Brot-Dessous30860290
Noiraigue32770 
Travers37730 
St-Sulpice4775020
Champs Berthoud50940190
Le Frambourg63860 
Les Combettes6795090
Granges-Ste-Marie76860 
Châtelblanc961010150
Foncine-le-Bas104800 
Le Crétêt108950150
Les Martins112860 
La Savine115990130
Morbier118840 
Tancua12289050
Les Mouillés125860 
Château-des-Prés13094080
Les Prés-de-Valfin140860 
Sur la Côte14188020
St-Claude150430 
La Serra1661050620
Oyonnax185550 
Total185 1970

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Strecke 2 (29. Juni 2004): Oyonnax - Le Cendrier - Pisseloup - La Rochette - Plans d'Hotonnes

Profil2

Das Wetter war schön an diesem zweiten Tag, als ich Oyonnax verliess. Nach Süd-Westen musste ich zuerst über zwei Hügelketten fahren, um nach dem Pass von Berthiand steil auf Cerdon hinunter zu fahren, in einem Tal mit einigen Rebbergen. Kaum mit einer ersichtlichen Logik fuhr weiter über mehreren Pässen und kreuz und quer über Tälern der Bugey Gegend. Die Pässe von Montratier, Le Cendrier, Pisseloup, Le Cruchon, La Berche und La Lèbe waren nicht hoch und grösstenteils auf kleinen departementalen Strassen in Wäldern. Das Schatten der Bäume habe ich immer mehr geschätzt, als die Tempertur mehr und mehr stieg. In den Tälern war Landwitschaft die wichtigste Tätigkeit. Viele Häuser sahen verlassen aus, Zeugen einer nicht gerade blühenden lokalen Wirtschaft. Für den Radfahrer ist es auch enttäuschend zu merken, dass alle Brunnen entweder trocken oder als nicht trinkbares Wassers markiert sind. Und Läden oder Bäckereien gibt es keine ausser in der grösseren Ortschaften. Nachdem ich noch zweimal über den selben Bergkamm gefahren war (Pässe von La Rochette und von Cuvillat) hatte ich die Hoffnung in L'Abergement eine Herberge zu finden. Auf jeder Seite des Flusses hatte es mal je eine gehabt, aber beide waren jetzt zu. Ich habe mich bei Leuten erkundigt, die mir eine Ortschaft höher auf der Talseite empfohlen haben. Ich war langsam müde und hatte Durst, so dass dieser Zusatz nicht gerade willkommen war. Und als ich die Plans d'Hotonnes erreichte musste ich noch an vier verschiedenen Stellen fragen, bis ich ein Bett für die Nacht hatte. Es war aber dann ein ganz hübsches 'gîte' an einem schönen und ruhigen Standort. Das Abendessen, wie meistens in Frankreich, war köstlich und es hatte reichlich (auch für einen Radfahrer).

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Oyonnax0550 
Bellignat4520 
Quatre Buis8690170
Izernore13450 
Berthiand22780330
Chapiat26640 
Etables28750110
Pont de Préau (Cerdon)38300 
Montratier42500200
Le Lancieux49790290
Montgriffon51730 
Le Cendrier5279060
Brouillat58670 
Lantenay6073060
Outriaz61690 
Pisseloup66970280
Corcelles68840 
Le Cruchon7090060
La Berche75860 
Hauteville79780 
La Lèbe88910130
Sutrieu98610 
La Rochette1101110500
Les Ollières (Lompnes)118800 
Cuvillat1241070270
L'Abergement130750 
Les Plans d'Hotonnes1361120370
La Grange des Plans1381040 
Total138 2830

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Strecke 3 (30. Juni 2004): Plans d'Hotonnes - Grand Colombier - L'Épine - Granier

Profil3

Nach einer schönen Abfahrt ins Val Romey bog ich nach links ab und stieg zum Col de la Biche (Hirschkuh). Es war ein ziemlich langer aber angenehmer Anstieg, am Morgen alles im Schatten und sozusagen ohne Verkehr. Kurz nach dem Pass habe ich die Strasse verlassen, um einen Pfad dann einen Kiesweg nach rechts zu folgen. Diese Abkürzung erlaubte es mir, La Selle zu erreichen, und von dort zum Grand Colombier hinauf zu fahren, ohne zuerst wieder ganz unten ins Tal zu fahren; es waren allerdings 3 km Radquer! Der Grand Colombier ist der letzte Gipfel vom Jura, und die Rhône liegt an seinem südlichen Fuss. Es gibt vier verschiedene Strassen, die zum Pass fahren, unweit vom Gipfel. Alle vier sind unregelmässig in deren Neigung und zum Teil sehr steil. Ich war froh, dass es noch nicht zu warm war, und der Pass belohnte mich mit einer sehr schönen Rundsicht... und mit einer schönen, langen Abfahrt nach Culoz. Je tiefer ick kam, desto höher stieg die Temperatur. Es war Mittag als ich in Culoz ankam, an den Fussfelsen des Grand Colombier. Ich habe etwas zu essen und zu trinken gekauft, bin über die Rhône gefahren, und dann mit dem Fluss geradeaus nach Süden. Nach etwa 20 km verliess die Strasse den Fluss und stieg sanft nach Novalaise. Vor dieser Stadt habe ich aber noch einen kleinen Umweg über den Crusille Pass gemacht. Ich musste um Wasser betteln, weil bei allen Brunnen war das Wasser als untrinkbar angegeben. Nach einer kurzen Abfahrt war ich bald am Fuss vom Épine Pass, deren Überfahrt nach Chambéry problemlos verlief. In Chambéry war's mittlerweile heiss. In den ersten Kurven zum Granier musste ich wieder anhalten, um nach Wasser zu fragen. Es waren andere Radfahrer unterwegs zum Granier, alle offensichtlich auf einen kürzeren Ausflug und weniger müde als ich. Nach dem Pass hielt ich bei der ersten Unterkunft, die ich am Weg fand. Es war in der kleinen Ortschaft von Granier. Ich war froh, wieder an einem Ort in den Bergen zu übernachten, wo es ruhiger ist, und wo die Luft frischer ist.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
La Grange des Plans01040 
Passin17530 
La Biche281330800
Forêt d'Arvières33990 
La Selle351180190
Grand Colombier391500320
Culoz57240 
Vions62230 
Yenne7825020
Les Viviers94620370
La Crusille96570 
Novalaise99420 
L'Épine107990570
Chambéry120290 
Bellecombette124430140
La Fosse131820390
Le Granier1371130310
Granier station139970 
Total139 3110

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Strecke 4 (1. Juli 2004): Granier - La Cluse - Romeyère - L'Écharasson - Chapelle-en-Vercors

Profil4

Für den Anfang dieser vierten Etappe gab's die Weiterfahrt ins Entremont Tal hinunter. Bald nahm ich aber eine Strasse nach rechts zu zwei kleinen Pässen (Cluse und Égaux, mit einem kleinen malerischen Dorf dazwischen, Corbel. Es war wieder nur sehr wenig Verkehr und ich konnte einfach die Fahrt geniessen. Weiter, auf der Hauptstrasse nach Les Échelles gab es schon mehr Autos, aber fuhr abwärts und deshalb schnell. Der Name vom nächsten Pass passte nicht wirklich: 'Mille Martyrs', aber ich musste gar nicht tausend Martyre erleiden in diesem leichten Aufstieg. Und dann hatte ich eine lange Abfahrt nach St-Nicolas-de-Macherin, was mich dann ins Tal der Isère brachte. Zum Teil musste ich da auf die Nationalstrasse, zum Teil konnte ich aber kleine Strassen nehmen. Wie zum Beispiel nach Tullins, durch Nussbaum-Plantagen.
Das ziemlich falche Teil im Isère Tal endete, als ich ins Vercors Massiv hineindrang. Zuerst, als ich nur eine Felswand sah, war mir nicht klar, wo die Strasse zum Romeyère durchlief. Auf halbem Weg im Wald habe ich verstanden: die Strasse war direkt im Fels eingehauen bevor sie in ein hohes Tal mündete. Es gab ein Denkmal zu Kämpfen zwischen französische Résistance und deutsche Wehrmacht während dem zweiten Weltkrieg. Das ganze Vercors ist voll solcher Erinnerungen. Das letzte Teil vom Aufstieg war sanft und verlief zwischen Wäldern und Wiesen. In der Abfahrt bin ich kurz vor dem Dorf Rencurel nach links abgebogen, gegen den kleinen Pass von Prélétang. Es ging nicht nur darum, meine Sammlung von Pässen um ein Stück zu bereichern, sondern ich konnte so auch die Strasse in der Bourne Schlucht umfahren, die wegen Felssturz geschlossen war. Die Strasse über Prélétang war aber in schlechtem Zustand. Erst nach Presles war sie wieder besser, und kam dann an Felswänden entlang auf Pont- en-Royans herunter. Ich machte ich eine kleine Halt und ass ein Sandwich dort, wo Häuser direkt auf Felsen über den Bourne Fluss gebaut sind. Dann fuhr ich nach St. Jean und nahm den letzten richtigen Aufstieg des Tages in Anriff, zum Écharasson Pass. Es war schon 6 Uhr als ich oben ankam, hatte aber noch den kleinen, sanften Pass von Carri vor mir, bis ich Chapelle-en-Vercors erreichen konnte. In dieser schönen Ortschaft hatte ich keine Mühe, ein Hotel zu finden.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Granier station0970 
Épernay2830 
La Cluse91170340
Corbel14840 
Les Égaux17960120
Couz22630 
Pont-du-Curé (Les Échelles)33360 
Mille Martyrs42880520
Voiron61290 
St-Jacques (Moirans)68210 
Port de St-Gervais88180 
Romeyère1021070890
Le Violon (Rencurel)107850 
Prélétang1131270420
Toutes Aures126560 
Pont-en-Royans132210 
St-Laurent-en-Royans137310100
St-Jean-en-Royans141250 
L'Écharasson1551150900
Les Autarets1591050 
Carri1651200150
Chapelle-en-Vercors172880 
Total172 3440

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Strecke 5 (2. Juli 2004): Chapelle-en-Vercors - Croix-Perrin - Grenoble

Profil5

Ich weiss nicht genau wo und wann ich sie eingefangen hatte, aber nach 4 Tagen unterwegs hatte ich eine böse Erkältung! Es war mir klar, ich musste das Ziel dieser Tour aufgeben, dass das Mont Ventoux gewesen wäre. Statt weiter Richtung Süden zu fahren, musste ich eine Ortschaft anpeilen, wo ich einen Zug zurück in die Schweiz nehmen könnte. Ich entschloss mich, nach Grenoble zu fahren. Ich konnte nur schwer atmen, aber mit den Beinen ging's noch gut. Ich fuhr zuerst zum Fluss Vernaison hinunter, dann hinauf nach St. Julien und in die Bourne Schlucht hinunter. (Vor mir konnte ich Rencurel und den Romeyère pass sehen, wo ich am Tag vorher gewesen war.) Trotz meinem schlechtem gesundheitlichen Zustand machte ich eine kleine Detour über den Pass von Croix-Perrin auf dem Weg nach Lans. Dort bin ich quer übers Tal gefahren und auf der anderen Seite nach St. Nizier. Am Schluss hatte ich nur noch eine lange, lange Abfahrt nach Grenoble.
Ich war am Hauptbahnhof von Grenoble um Mittag. Es waren leider nicht viele Züge Richtung Schweiz. Die 'beste' Verbindung nach Genf würde erst um halb vier sein, und ich müsste zweimal umsteigen. Bei zweiten Mal umsteigen, in Culoz, gäbe es sogar mehr als eine Stunde Wartezeit. Ach, ich dachte so: 'nicht weinen, es könnte alles noch schlimmer sein'. Ich weinte nicht... und es wurde noch schlimmer. Der Anschlusszug in Culoz hatte 30 Minuten Verspätung, sogar 40 bis wir endlich in Genf waren. Es war dann 8 Uhr. Acht Stunden für etwa 150 km: ich wäre mit dem Rad schneller gewesen! So sind die französische Bahnen: entweder man fährt auf einer Linie von oder nach Paris, oder es wird zum Alptraum. Von Genf nach Neuenburg dann kein Problem, es fahren stündlich Züge (aber der Preis fürs Fahrrad ist hoch, und sogar eine Reservierung ist dazu nötig).
Ich war wirklich froh, als ich endlich in Lignières zurück war, wo ich mich erholen konnte... und wo ich anfangen konnte, an eine nächste Radtour zu träumen... zum Mont Ventoux???

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Chapelle-en-Vercors0880 
Bobache (Tourtre)7690 
St-Julien13920230
Gorges de la Bourne20700 
Croix-Perrin381220520
Lans-en-Vercors411000 
Le Goulet (St-Nizier)501170170
Grenoble71210 
Total71 920


PS / 22.7.2004