Tour 2003, 5 - 12 Juli
Strecke | Distanz (km) | Steigung (m) |
---|---|---|
Zürich - Schwyz - Pragel - Kerenzerberg - Murg | 127 | 2100 |
Murg - Landquart - Davos - Glaris | 88 | 1250 |
Glaris - Flüela - Fuorn - Tschierv | 70 | 1840 |
Tschierv - Prato - Stèlvio - Valdisotto | 82 | 1870 |
Valdisotto - Gàvia - Foppa - Aprica | 105 | 2690 |
Aprica - Bernina - Maloja | 100 | 2080 |
Maloja - Güglia - Tiefencastel - Alvra - Maloja | 126 | 2060 |
Splügenpass - S. Bernardino - Monte Ceneri - Sessa | 130 | 1120 |
Total | 828 | 15010 |
Strecke 1 (5. Juli 2003): Zürich - Schwyz - Pragel - Kerenzerberg - Murg
Nach 12 Touren allein auf Alpenstrassen, etwas Abwechselung war nötig. Ich hatte
die Gelegenheit, mit einer Gruppe von Freunden von meinem Bruder Yves und meiner
Schwägerin Yvonne. Ich entschloss mich also, mit ihnen zu fahren.
Der Treffpunkt war in Murg am Walensee. Mit Zürich als Ausgangspunkt habe ich
gedacht, ich könnte einen kleinen Umweg über den Pragelpass machen. Yves und Yvonne
hatten die gleiche Idee. Ich fuhr also nach Schwyz, um sie dort am Bahnhof zu
treffen, und wir nahmen die Richtung vom Muotatal. Bis zur Ortschaft Muotathal war
es fast flach und wir konnten zügig fahren und uns in der Führung ablösen. Dann
änderte sich alles. Der Weg zum Pragelpass ist
steil, teilweise sehr steil. Zum Glück ist die Überfahrt am Wochenende für
Motorfahrzeuge verboten. Weil es Samstag war, gab's nur sehr wenig Verkehr. Wir
stiegen mit einem guten Rhythmus hinauf und war etwa um Mittag am Pass. Es war kühl.
Auch mit den Windschutz-Jacken hatten wir recht kalt bei der Abfahrt. Wir machten
deshalb am Ende vom Klöntalersee eine Halt, um eine warme Suppe zu essen. Der Rest
von der Abfahrt war problemlos, auch wenn wir wieder auf das Verkehr aufpassen
mussten. Als wir dann im Tal waren, hatte das bedeckte Wetter doch einen Vorteil:
zwischen Netstal und Mollis hatten wir keinen Gegenwind. Zur Weiterfahrt hatten wir
zwei Möglichkeiten: entweder zum Walensee und auf dem Radweg dem See entlang, oder
über den Kerenzerberg. Wir Wählten die
Passstrasse aus, und nach der Abfahrt nach Murg hatten wir noch Zeit für ein bad im
See, bevor die andere mit Minibus und Auto ankamen. Es waren Kerstin, Chris,
Ursula, Jürgen, Martin und Paul. Sie brachten Fahrräder, Zelte und Gepäck (inklusiv
unseres) mit. Wir bauten also die Zelte auf und vorbereiteten eine gute Grillade.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Albisrieden (Zürich) | 0 | 430 | |
Ringlikon | 3 | 630 | 200 |
Sellenbüren | 6 | 540 | |
Habersaat | 16 | 670 | 130 |
Türlen | 18 | 650 | |
Tüfenbach | 19 | 670 | 20 |
Sihlbrugg | 25 | 530 | |
Bethlehem | 33 | 740 | 210 |
Neuägeri | 34 | 680 | |
Unterägeri | 40 | 720 | 40 |
Sattel | 45 | 790 | 70 |
Schwyz | 58 | 420 | |
Muotathal | 74 | 620 | 200 |
Bödmerenwald | 83 | 1450 | 830 |
Pragelpass | 87 | 1550 | 100 |
Hinter Klöntal | 96 | 850 | |
Rhodannenberg | 101 | 850 | |
Netstal | 107 | 460 | |
Mollis | 112 | 440 | |
Kerenzerberg | 118 | 740 | 300 |
Murg | 127 | 430 | |
Total | 127 | 2100 |
Strecke 2 (6. Juli 2003): Murg - Landquart - Davos - Glaris
Nach einem tiefen Schlaf ging ich in den See schwimmen. Dann hatten Chris und
Kerstin alles mitgebracht, dass wir selber das Frühstück vorbereiten konnten. Nach
dem Essen, und wenn alles eingepackt war, konnten wir alle zusammen losfahren...
ausser, dass jemand mit dem Minibus fahren musste: Jürgen nahm die erste Runde.
Das erste Teil der Etappe war flach, das Wetter war schön und wir fuhren problemlos
dem See entlang, dann nach Sargans und Landquart, alles auf Radstreifen, Radwegen
oder kleinen Strassen. Nach einer kurzen Pause fuhren wir ins Prättigau hinein. Ab
Küblis mussten wir auf die Hauptstrasse mit ihrem schweren sonntäglichen Verkehr.
Gleichzeitig wurde es steiler und es war sehr warm, so dass alle schwitzten. In
Klosters nahmen wir den Aufstieg zum
Wolfgangpass in Angriff, und zwar jeder nach
dem eigenen Rhythmus. Wir wurden von vielen Autos überholt, und es war ärgerlich,
weil viele keinen sicheren Abstand zu uns hielten (obwohl die Strasse breit genug
war). Wir trafen uns alle wieder am Pass (inklusiv Jürgen mit dem Minibus) und
fuhren dann hinunter nach Davos. Der Camping von Davos war zu (Gefahr von
Rutschungen), so dass wir bis Glaris weiterfuhren, wo wir unsere Zelte auf einem
Karawanen-Lager aufstellen konnten. Dann musste Yves uns für drei Tage verlassen,
und er rollte weiter hinunter bis Chur, wo er den Zug nehmen konnte.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Murg | 0 | 430 | |
Walenstadt | 8 | 430 | |
Mels | 20 | 500 | 70 |
Riet | 22 | 480 | |
Landquart | 35 | 530 | 50 |
Küblis | 56 | 820 | 290 |
Saas i. P. | 59 | 990 | 170 |
Klosters Platz | 67 | 1210 | 220 |
Brüggen | 68 | 1180 | |
Wolfgangpass | 75 | 1630 | 450 |
Davos Dorf | 78 | 1560 | |
Glaris | 88 | 1450 | |
Total | 88 | 1250 |
Strecke 3 (7. Juli 2003): Glaris - Flüela - Fuorn - Tschierv
Die Nacht war klar und kalt gewesen. Am Morgen waren unsere Zelte nass, und sie
waren auch nach dem Frühstück noch nicht trocken. Um 9 waren sowohl unsere Magen
wie auch der Minibus geladen und bereit für die Weiterreise. Wir mussten zuerst
nach Davos zurück, aber es war eigentlich gut, um sich vor dem
Flüelapass einzuwärmen. Yvonne und Kerstin
waren mit dem Minibus, aber sie lassen ihn am Pass und kamen mit dem Rad runter, um
doch auch beim Aufstieg mitzumachen. Als wir oben ankamen wartete der Minibus immer
noch, mit Esswaren und Getränke. Wir machten eine längere Halt und vergassen nicht,
ein Gruppenphoto zu machen. Ein Ritual, der sich bei jedem Pass dieser Tour zu
wiederholen war.
Die Abfahrt war leicht und schnell, aber wir blieben dann nicht lang in der
Engadin: ab Susch fuhren wir nach Zernez, und dann Richtung Nationalpark und
Ofenpass. Die Aufstieg war am Anfang eher steil und voll in der Sonne. Nur einige
wenige Föhren gaben uns etwas Schatten. Am 'Vorpass' von
Ova Spin warteten wir auf die Langsameren von der
Gruppe. Dann hatten wir etwa fünf Kilometer Abfahrt bis zum Grenzposten und der
Einfahrt ins Tunnel nach Livigno. Wir blieben aber auf der Strasse zum
Ofenpass, wo wir um ca. 3 Uhr ankamen. In der
Abfahrt machten wir beim ersten Dorf Halt, in Tschierv. Dort gibt es ein hübsches
Camping-Platz mit schöner Aussicht aufs Münstertal.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Glaris | 0 | 1450 | |
Davos Dorf | 10 | 1560 | 110 |
Flüelapass | 23 | 2380 | 820 |
Susch | 36 | 1420 | |
Zernez | 42 | 1470 | 50 |
Ova Spin | 49 | 1890 | 420 |
Punt la Drossa | 54 | 1710 | |
Pass dal Fuorn | 64 | 2150 | 440 |
Tschierv | 70 | 1690 | |
Total | 70 | 1840 |
Strecke 4 (8. Juli 2003): Tschierv - Prato - Stèlvio - Valdisotto
Ab Tschierv konnten wir auch die Gipfel der Ortler Gruppe sehen. So konnten wir
schon uns über die Strecke des Tages Gedanken machen, weil sie über die Schulter
vom Ortler ging, nämlich über den Stilfserjoch. Heute gab's keine Diskussion
darüber, wer fahren sollte: Chris war etwas krank und würde den Minibus
übernehmen.
Wir fingen mit der Abfahrt durch Münstertal an: gute Strassen, gute
Geschwindigkeit. Bald waren wir in Italien, dann im Vinschgau, wo wir rechts die
Richtung nach Prad nahmen. Von dort hatten wir fast 2000 Höhenmeter zu steigen. Die
Gruppe folg auseinander, als jede und jeder ein eigenes Tempo nahm. Es ging zuerst
den Solda- und Trafoi-Bächen entlang, dann auf sonnigen Hängen. Nach ein Paar
Kilometer erreichten wir die ersten Kurven, numeriert 48 und 47. Erst etwas weiter
begann die richtige rückwärts Zählung: 46, 45, 44... Ein beeindruckendes Moment
während dem Aufstieg ist sicher die Kurve 24 in der Nähe vom Restaurant
Franzelhöhe. Von dort sieht man alle übrigen Kurven über einander gestapelt. Und
ganz oben sieht der Pass fast unerreichbar aus. Der
Stilfserjoch ist so was wie eine Legende unter
Radfahrern, und dieses Bild von steilen endlosen Serpentinen trägt viel dazu bei.
(Wegen bedecktem Wetter hatte ich diese Sicht verpasst, als ich 1994 schon mal dort
war.)
Ich erreichte den Pass als Erster und konnte dann probieren, die Anderen zu,
erkennen, als sie in den letzten Kurven erschienen. Es waren einigen weitere
Radfahrer, er waren Autos, und es waren viele Motorräder. Und dann kamen auch die
letzten von unserer Gruppe. Wir trafen Chris, der mit dem Minibus über den
Umbrail angekommen war. Alle nötige Esswaren und
Getränke dabei. Ich habe die Gruppe darüber gewarnt, dass es unbeleuchtete Tunnels
in der Abfahrt gibt (und Schlaglöcher drin). Als alle parat waren ging's los in die
Abfahrt nach Bórmio. Nachher hatten wir nur noch einige Kilometer im Veltelin bis
zum Camping von Valdisotto. Es war heiss und trocken, und wir mussten gegen den
Wind kämpfen. Der Temperatur-Unterschied vom Stilfserjoch her hat uns
niedergeschlagen. Als wir am Ziel waren, konnten wir zuerst nur im Schatten liegen
und trinken. Erst als die Sonne tiefer war, haben wir wieder Kraft gehabt, die
Zelten aufzustellen und unsere Teigwaren zum Abendessen zu vorbereiten.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Tschierv | 0 | 1690 | |
Sta Maria | 8 | 1380 | |
Müstair | 12 | 1250 | |
Tubre | 14 | 1240 | |
Glurns / Glorenza | 23 | 920 | |
Schacht | 26 | 890 | |
Montechiaro | 27 | 910 | 20 |
Prato | 30 | 910 | |
Gomagoi | 36 | 1260 | 350 |
Trafoi | 40 | 1570 | 310 |
Franzenhöhe | 47 | 2190 | 620 |
Giogo dello Stèlvio | 54 | 2760 | 570 |
Umbrail | 57 | 2500 | |
Bórmio | 75 | 1220 | |
Valdisotto | 82 | 1140 | |
Total | 82 | 1870 |
Strecke 5 (9. Juli 2003): Valdisotto - Gàvia - Foppa - Aprica
Chris war noch nicht ganz gesund und nahm deshalb nochmals den Minibus. Allen anderen fuhren zurück nach Bórmio, dann nach Santa Caterina. Kurz nach dieser Ortschaft sah ich einen Radfahrer, der am Strassenrand sass. Ich fragte, ob ich helfen könnte. Er hatte eine Platte, hatte aber schon telefoniert, und eine motorisierte Rettung organisiert. Ich fragte auch, ob er die Strecke zwischen Mortirolo und Trivigno kannte, und er konnte mir sagen, dass die Strasse gut fahrbar ist. Nach dieser Halt holte ich nach einander alle von unserer Gruppe. Alle genossen den Aufstieg: schöne Landschaft, kleine aber gute Strasse mit sehr wenig Autos, perfektes (leicht bedecktes) Wetter. Die Steigung war unregelmässig, wechselte zwischen leicht und sehr steil. Zuletzt habe ich Yvonne eingeholt, und wir erreichten den Gavia Pass zusammen. Die nächsten kamen bald und waren alle glücklich über diesen schönen Aufstieg. Die Abfahrt war auch bemerkenswert: ganz schmale Strasse entlang sehr steilen Hängen, scharfe Kurven, ein unbeleuchtetes Tunnel, einige Schlaglöcher. Nach einer kurzen Halt in Ponte di Legno fuhren wir alle in einer Gruppe, weil es Gegenwind gab. Ziel des Tages war Aprica, und es war möglich über Édolo hinunter- und dann hinaufzufahren. Yvonne und Jürgen waren bereit, mit mir einen Zusatz einzubauen, und am Schluss entschied sich auch Kerstin dafür: kurz nach Incudine liessen wir unsere Kollegen auf der Strasse nach Édolo und bogen nach rechts ab, zu den Mortirolo und Foppa Pässe. Wir hatten noch 1000 Höhenmeter hinaufzufahren und es war warm, aber wir hatten Zeit, Wälder gaben uns Schatten, es waren wenig Autos, und die Erdbeeren am Strassenrand schmeckten gut. Kurz vor dem Foppa machten wir Halt auf der Terrasse eines Restaurants, um etwas zu trinken. Am Pass nahmen wir dann die Abzweigung nach Trivigno. Diese kleine aber gute Strasse führt ungefähr dem Bergrücken entlang. Die Sicht aufs Veltelin war besonders schön, und wir machten mehrmals Halt, um Photos zu nehmen. Unser Weg war nahezu flach, und fuhren quer über einen kleinen Pass, Guspessa. Die Abfahrt auf Trivigno und dann auf Aprica war leider an mehreren Orten mit Rollsplitt bedeckt, was in den bewaldeten Abschnitten recht gefährlich war, dort wo Sonne im Gegenlicht und Schatten abwechselten. Als wir endlich in Aprica ankamen, hatte die andere Gruppe ihre Zelten im Camping schon aufgestellt, und sie waren schon geduscht. Jetzt waren wir and der Reihe!
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Valdisotto | 0 | 1140 | |
Bórmio | 7 | 1220 | 80 |
Sta Caterina | 19 | 1780 | 560 |
Passo di Gàvia | 32 | 2620 | 840 |
Ponte di Legno | 49 | 1250 | |
Incùdine | 64 | 880 | |
Passo della Foppa | 76 | 1850 | 970 |
Baite Dorena | 82 | 1940 | 90 |
Passo di Guspessa | 85 | 1820 | |
Baite Saucco | 86 | 1890 | 70 |
Baite del Lago | 87 | 1790 | |
Alpe Zigali | 89 | 1870 | 80 |
Trivigno | 91 | 1700 | |
Passo di Sta Cristina | 99 | 1430 | |
S. Pietro | 105 | 1140 | |
Total | 105 | 2690 |
Strecke 6 (10. Juli 2003): Aprica - Bernina - Maloja
Wir konnten nicht so früh von Aprica
abfahren, weil die Bäckerei nicht vor 7:30 öffnete. Nach dem Frühstück übernahm
Ursula den Minibus. Chris fühlte sich besser und er führte das Feld in der Abfahrt
nach Stazzona. Dann, im Tal, wählten kleine Strassen zwischen den Obstanlagen. Ab
Tirano stiegen wir ins Puschlav. Aus meiner Sicht war der Anfang am schwersten,
weil es schon heiss war. Vom Poschiavo-See zur gleichnamigen Stadt konnten wir
etwas schneller fahren und Fahrtwind bekommen. Nach einer kurzen Halt, um die
Flaschen nachzufüllen, folgten wir den langen Weg zur
Bernina. Die Temperatur war inzwischen angenehm
und die Landschaft wechselte ständig: nach der sub-mediterraneanen Vegetation vom
Veltelin bis hin zu den Alpweiden fast 2000 m höher. Als wir schliesslich am Pass
waren, kam Yves von der anderen Seite.
In der Abfahrt hatten wir Gegenwind und, mit dem schwachen Gefälle, mussten wor oft
treten. Dies war aber bei weitem nicht so schlimm wie der unglaublichen
Verkehrsaufkommen, den wir in der Nähe von St. Moritz fanden. Warum wollen so viele
Menschen während den Ferien die Stadt verlassen, nur um die Berge zu einer Stadt zu
machen? Wir konnte keine Antwort finden; es muss einfach so sein. Von St. Moritz
nach Maloja war die Strasse fast flach, so dass der
Malojapass von dieser Seite den allerleichtesten
Aufstieg bot. Der Camping war nah beim Silssee. Auf 1800 m ü. M. war der See ja
ziemlich kühl, und nur die mutigsten wagten es, drin zu schwimmen. Die anderen
hatten lieber die warme Duschen vom Camping.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
S. Pietro | 0 | 1140 | |
Aprica | 4 | 1180 | 40 |
Stazzona | 17 | 400 | |
Tirano | 24 | 440 | 40 |
Poschiavo | 41 | 1020 | 580 |
Pass dal Bernina | 60 | 2320 | 1300 |
Pontresina | 76 | 1800 | |
Schlarigna | 81 | 1720 | |
Silvaplauna | 88 | 1820 | 100 |
Segl Baselgia | 97 | 1800 | |
Maloja | 100 | 1820 | 20 |
Total | 100 | 2080 |
Strecke 7 (11. Juli 2003): Maloja - Güglia - Tiefencastel - Alvra - Maloja
Die nächste Etappe war eine Rundfahrt über die Julier und Albula Pässe. Weil
einige von uns etwas müde waren, entschieden sie sich, die Auffahrt zum ersten und
die Rückfahrt nach dem zweiten im Minibus zu machen. Eine Etappe 'à la carte'.
Ich stieg zum Julier mit Yvonne, Yves und Jürgen
zusammen. Am Pass trafen wir auf Paul, der von Silvaplana gestartet war. Für die
lange Abfahrt nach Tiefencastel hatten wir Gegenwind, wie zu erwarten bei diesem
schönen Wetter. Wir bleiben deshalb gruppiert um leichter gegen den Wind zu
fahren. Und um ein gutes Picknick aus einer Bäckerei in Savognin zu teilen. In
Filisur, am Anfang vom Aufstieg zur Albula
entschieden wir uns aber, diese Zusammenarbeit zu beenden. Yves ging bis Bergün
voraus, und ich sah keinen Anlass, sein Tempo zu folgen. Dann konnte ich ihn
überholen, als er seine Flaschen bei einem Brunnen füllte. Kurz darauf holte er
mich wieder ein und wir fuhren zusammen nach Preda, zur Alp Weissenstein und zum
Pass. Unterwegs überholten wir Kerstin (beim Photographieren beschäftigt), Ursula
und Chris. Alle erfreuten sich auch über die schöne Landschaft. Dieser Aufstieg zur
Albula gehört zu denen, die ich am liebsten habe.
Martin war mit dem Minibus von der anderen Seite zum Pass gefahren und wir trafen
ihn dort oben. Nach einer längeren Pause am Pass liessen wir uns nach La Punt
hinunterrollen. Dort gab's einen neuen Aufstieg für Kerstin, Chris und Paul: ins
Minibus. Wir fuhren wieder bis zum obersten Punkt von der Engadin, also nach
Maloja. Wir lösten uns ab und konnten auf diesen
letzten 30 Kilometer tüchtig fahren.
Für die Vorbereitung des Abendessens war ich an der Reihe (aber alle halfen). Wir
hatten ein typisches Gericht aus der Region: Pizzockel. Es ist eine Art Teigware
aus Buchweizen, die mit Kartoffeln und Krautstiel gekocht wird, dann mit einer
Rahm- und Buttersauce serviert wird. Wir vorbereiteten viel davon, aber am Ende
blieb nichts übrig. Auch nicht vom Rotwein.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Maloja | 0 | 1820 | |
Segl Baselgia | 3 | 1800 | |
Silvaplana | 14 | 1820 | 20 |
Pass dal Güglia | 22 | 2280 | 460 |
Bivio | 32 | 1770 | |
Tiefencastel | 57 | 850 | |
Filisur | 66 | 1010 | 160 |
Bravuogn | 74 | 1370 | 360 |
Pass d'Alvra | 88 | 2310 | 940 |
La Punt | 97 | 1690 | |
Schlarigna | 107 | 1720 | 30 |
Silvaplauna | 114 | 1800 | 80 |
Segl Baselgia | 123 | 1800 | |
Maloja | 126 | 1810 | 10 |
Total | 126 | 2060 |
Strecke 8 (12. Juli 2003): Splügenpass - S. Bernardino - Monte Ceneri - Sessa
Einmal musste ich doch auch Minibus fahren. Es gab zwei Gründe, dies am letzten
Tag zu tun. Erstens war derr Splügen auf dem Programm, und es war erst ein Jahr,
dass ich den Aufstieg vom Süden gemacht hatte. Zweitens wollte ich die Gruppe in
Splügen verlassen, um ins Tessin zu fahren, was schon eine schon lange Strecke war.
Auch wenn ich jetzt die Abfahrt von der Maloja
ins Bergell verpasste, Schade!
Ich triffte wieder auf die radfahrende Gruppe in Chiavena, wo wir Esswaren und
Getränke einkauften und schliesslich zum Aufstieg zum
Splügenpass los fuhren. Es war schon heiss und
ich musste auch schwitzen: den Minibus auf diese enge Strasse mit vielen scharfen
Kurven war wirklich nicht so leicht. In Campodolcino, etwa auf halbem Weg zum Pass,
machte ich wieder Halt und wartete. Alle kamen gut an, aber Ursula fühlte sich
nicht allzu stark und sie lud deshalb ihr Rad in den Bus und kam mit. Ich sagte
dort schon Tschüss zu den etwas langsameren Radfahrern, weil ich am Pass nicht
länger als 3 Uhr warten wollte. Um diese Zeit habe ich dann mein Rad ausgeladen:
für mich begann erst die Etappe.
Das erste Teil, die Abfahrt nach Splügen, war ein Vergnügen. Das zweite Teil, dem
Hinterrhein entlang, war auch angenehm. Das dritte Teil, der Aufstieg zum
San Bernardino war eine grosse Freude (als alle
Autos durchs Tunnel fahren). Das vierte Teil, die Abfahrt ins Misox, war ein
richtiger, langer Spass. Nur von den Pflastersteinen von Mesocco und Lostallo
unterbrochen. Als es immer wärmer wurde, waren meine Flaschen bald leer. Für
Kilometer und Kilometer habe ich nach Brunnen geschaut; aber ich habe wenige
gesehen, und alle waren wegen der Trockenheit des Sommers abgestellt. Erst in
Bellinzona konnte ich wieder trinken und nachfüllen.
Bei der Ausfahrt aus Bellinzona fuhr ich auf einer Hauptstrasse, die weiter aber
für Fahrräder verboten war. Ein Radstreifen führt nach rechts, verschwand aber
bald, und die Strasse bog nochmals reechts, und... ich kam zurück nach Bellinzona.
Ich fuhr gegen die Mitte von der Ebene (Magadino-Ebene), wo ich ein Wegweiser für
Fahrräder fand... aber nur Pfeile, ohne Angabe von Zielen. Ich hatte
glücklicherweise den Orientierungssinn nicht ganz verloren und wählte die richtige
Richtung. Als ich nach diesen Umwegen in Cadenazzo ankam war ich am Fuss vom
Monte Ceneri, der letzte Pass dieser Tour, aber
eigentlich der erste neue für mich. Er ist ja kein grosser Pass, aber wegen der
Hitze war er doch nicht so leicht. Auf der anderen Seite hatte ich dann eine sanfte
aber ziemlich lange Abfahrt. Wegweiser für Fahrräder waren aber wieder irreführend
(einmal zu einer Strasse, die bald für jeden Verkehr verboten ist, einmal zu einem
Kiesweg). In dieser Region sind Fahrrad-Strecken ein blanker Unsinn! Kein Verlass
darauf.
Trotz allem fuhr ich weiter nach Süden bis Ponte Tresa. Gerade vor der Brücke auf
den Fluss Tresa und der Grenze bog ich rechts ab. Nach einigen Kilometern der
Tresa entlang nahm ich wieder eine Abzweigung nach rechts und fuhr hinauf nach
Sessa. Meine Freundin Angelika war soeben für zwei Wochen Ferien eingetroffen. Ich
musste zuerst eine Dusche nehmen, dann trinken und essen, und schliesslich über
unsere Tour erzählen: mit ununterbrochen schönem Wetter, ganz ohne Unfall oder
Panne.
Zehn Tage später würde ich über den Gotthard
zurückfahren, eine lange Fahrt (240 km), über die ich aber hier nicht weiter
schreibe.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Splügenpass | 0 | 2110 | |
Splügen | 9 | 1460 | |
Hinterrhein | 21 | 1620 | 160 |
Passo del S. Bernardino | 29 | 2070 | 450 |
S. Bernardino | 37 | 1610 | |
Forcola | 39 | 1660 | 50 |
Mesocco | 50 | 790 | |
Lostallo | 62 | 420 | |
Bellinzona | 81 | 240 | |
Cadenazzo | 93 | 210 | |
Monte Ceneri | 100 | 550 | 340 |
Manno | 114 | 350 | |
Ponte Tresa | 124 | 270 | |
Molinazzo | 128 | 260 | |
Sessa | 130 | 380 | 120 |
Total | 130 | 1120 |
PS / 27.7.2003