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Tour 2003,  5 - 12 Juli

StreckeDistanz (km)Steigung (m)
Zürich - Schwyz - Pragel - Kerenzerberg - Murg1272100
Murg - Landquart - Davos - Glaris881250
Glaris - Flüela - Fuorn - Tschierv701840
Tschierv - Prato - Stèlvio - Valdisotto821870
Valdisotto - Gàvia - Foppa - Aprica1052690
Aprica - Bernina - Maloja1002080
Maloja - Güglia - Tiefencastel - Alvra - Maloja1262060
Splügenpass - S. Bernardino - Monte Ceneri - Sessa1301120
Total82815010


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Strecke 1 (5. Juli 2003): Zürich - Schwyz - Pragel - Kerenzerberg - Murg

Profil1

Nach 12 Touren allein auf Alpenstrassen, etwas Abwechselung war nötig. Ich hatte die Gelegenheit, mit einer Gruppe von Freunden von meinem Bruder Yves und meiner Schwägerin Yvonne. Ich entschloss mich also, mit ihnen zu fahren.
Der Treffpunkt war in Murg am Walensee. Mit Zürich als Ausgangspunkt habe ich gedacht, ich könnte einen kleinen Umweg über den Pragelpass machen. Yves und Yvonne hatten die gleiche Idee. Ich fuhr also nach Schwyz, um sie dort am Bahnhof zu treffen, und wir nahmen die Richtung vom Muotatal. Bis zur Ortschaft Muotathal war es fast flach und wir konnten zügig fahren und uns in der Führung ablösen. Dann änderte sich alles. Der Weg zum Pragelpass ist steil, teilweise sehr steil. Zum Glück ist die Überfahrt am Wochenende für Motorfahrzeuge verboten. Weil es Samstag war, gab's nur sehr wenig Verkehr. Wir stiegen mit einem guten Rhythmus hinauf und war etwa um Mittag am Pass. Es war kühl. Auch mit den Windschutz-Jacken hatten wir recht kalt bei der Abfahrt. Wir machten deshalb am Ende vom Klöntalersee eine Halt, um eine warme Suppe zu essen. Der Rest von der Abfahrt war problemlos, auch wenn wir wieder auf das Verkehr aufpassen mussten. Als wir dann im Tal waren, hatte das bedeckte Wetter doch einen Vorteil: zwischen Netstal und Mollis hatten wir keinen Gegenwind. Zur Weiterfahrt hatten wir zwei Möglichkeiten: entweder zum Walensee und auf dem Radweg dem See entlang, oder über den Kerenzerberg. Wir Wählten die Passstrasse aus, und nach der Abfahrt nach Murg hatten wir noch Zeit für ein bad im See, bevor die andere mit Minibus und Auto ankamen. Es waren Kerstin, Chris, Ursula, Jürgen, Martin und Paul. Sie brachten Fahrräder, Zelte und Gepäck (inklusiv unseres) mit. Wir bauten also die Zelte auf und vorbereiteten eine gute Grillade.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Albisrieden (Zürich)0430 
Ringlikon3630200
Sellenbüren6540 
Habersaat16670130
Türlen18650 
Tüfenbach1967020
Sihlbrugg25530 
Bethlehem33740210
Neuägeri34680 
Unterägeri4072040
Sattel4579070
Schwyz58420 
Muotathal74620200
Bödmerenwald831450830
Pragelpass871550100
Hinter Klöntal96850 
Rhodannenberg101850 
Netstal107460 
Mollis112440 
Kerenzerberg118740300
Murg127430 
Total127 2100

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Strecke 2 (6. Juli 2003): Murg - Landquart - Davos - Glaris

Profil2

Nach einem tiefen Schlaf ging ich in den See schwimmen. Dann hatten Chris und Kerstin alles mitgebracht, dass wir selber das Frühstück vorbereiten konnten. Nach dem Essen, und wenn alles eingepackt war, konnten wir alle zusammen losfahren... ausser, dass jemand mit dem Minibus fahren musste: Jürgen nahm die erste Runde.
Das erste Teil der Etappe war flach, das Wetter war schön und wir fuhren problemlos dem See entlang, dann nach Sargans und Landquart, alles auf Radstreifen, Radwegen oder kleinen Strassen. Nach einer kurzen Pause fuhren wir ins Prättigau hinein. Ab Küblis mussten wir auf die Hauptstrasse mit ihrem schweren sonntäglichen Verkehr. Gleichzeitig wurde es steiler und es war sehr warm, so dass alle schwitzten. In Klosters nahmen wir den Aufstieg zum Wolfgangpass in Angriff, und zwar jeder nach dem eigenen Rhythmus. Wir wurden von vielen Autos überholt, und es war ärgerlich, weil viele keinen sicheren Abstand zu uns hielten (obwohl die Strasse breit genug war). Wir trafen uns alle wieder am Pass (inklusiv Jürgen mit dem Minibus) und fuhren dann hinunter nach Davos. Der Camping von Davos war zu (Gefahr von Rutschungen), so dass wir bis Glaris weiterfuhren, wo wir unsere Zelte auf einem Karawanen-Lager aufstellen konnten. Dann musste Yves uns für drei Tage verlassen, und er rollte weiter hinunter bis Chur, wo er den Zug nehmen konnte.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Murg0430 
Walenstadt8430 
Mels2050070
Riet22480 
Landquart3553050
Küblis56820290
Saas i. P.59990170
Klosters Platz671210220
Brüggen681180 
Wolfgangpass751630450
Davos Dorf781560 
Glaris881450 
Total88 1250

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Strecke 3 (7. Juli 2003): Glaris - Flüela - Fuorn - Tschierv

Profil3

Die Nacht war klar und kalt gewesen. Am Morgen waren unsere Zelte nass, und sie waren auch nach dem Frühstück noch nicht trocken. Um 9 waren sowohl unsere Magen wie auch der Minibus geladen und bereit für die Weiterreise. Wir mussten zuerst nach Davos zurück, aber es war eigentlich gut, um sich vor dem Flüelapass einzuwärmen. Yvonne und Kerstin waren mit dem Minibus, aber sie lassen ihn am Pass und kamen mit dem Rad runter, um doch auch beim Aufstieg mitzumachen. Als wir oben ankamen wartete der Minibus immer noch, mit Esswaren und Getränke. Wir machten eine längere Halt und vergassen nicht, ein Gruppenphoto zu machen. Ein Ritual, der sich bei jedem Pass dieser Tour zu wiederholen war.
Die Abfahrt war leicht und schnell, aber wir blieben dann nicht lang in der Engadin: ab Susch fuhren wir nach Zernez, und dann Richtung Nationalpark und Ofenpass. Die Aufstieg war am Anfang eher steil und voll in der Sonne. Nur einige wenige Föhren gaben uns etwas Schatten. Am 'Vorpass' von Ova Spin warteten wir auf die Langsameren von der Gruppe. Dann hatten wir etwa fünf Kilometer Abfahrt bis zum Grenzposten und der Einfahrt ins Tunnel nach Livigno. Wir blieben aber auf der Strasse zum Ofenpass, wo wir um ca. 3 Uhr ankamen. In der Abfahrt machten wir beim ersten Dorf Halt, in Tschierv. Dort gibt es ein hübsches Camping-Platz mit schöner Aussicht aufs Münstertal.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Glaris01450 
Davos Dorf101560110
Flüelapass232380820
Susch361420 
Zernez42147050
Ova Spin491890420
Punt la Drossa541710 
Pass dal Fuorn642150440
Tschierv701690 
Total70 1840

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Strecke 4 (8. Juli 2003): Tschierv - Prato - Stèlvio - Valdisotto

Profil4

Ab Tschierv konnten wir auch die Gipfel der Ortler Gruppe sehen. So konnten wir schon uns über die Strecke des Tages Gedanken machen, weil sie über die Schulter vom Ortler ging, nämlich über den Stilfserjoch. Heute gab's keine Diskussion darüber, wer fahren sollte: Chris war etwas krank und würde den Minibus übernehmen.
Wir fingen mit der Abfahrt durch Münstertal an: gute Strassen, gute Geschwindigkeit. Bald waren wir in Italien, dann im Vinschgau, wo wir rechts die Richtung nach Prad nahmen. Von dort hatten wir fast 2000 Höhenmeter zu steigen. Die Gruppe folg auseinander, als jede und jeder ein eigenes Tempo nahm. Es ging zuerst den Solda- und Trafoi-Bächen entlang, dann auf sonnigen Hängen. Nach ein Paar Kilometer erreichten wir die ersten Kurven, numeriert 48 und 47. Erst etwas weiter begann die richtige rückwärts Zählung: 46, 45, 44... Ein beeindruckendes Moment während dem Aufstieg ist sicher die Kurve 24 in der Nähe vom Restaurant Franzelhöhe. Von dort sieht man alle übrigen Kurven über einander gestapelt. Und ganz oben sieht der Pass fast unerreichbar aus. Der Stilfserjoch ist so was wie eine Legende unter Radfahrern, und dieses Bild von steilen endlosen Serpentinen trägt viel dazu bei. (Wegen bedecktem Wetter hatte ich diese Sicht verpasst, als ich 1994 schon mal dort war.)
Ich erreichte den Pass als Erster und konnte dann probieren, die Anderen zu, erkennen, als sie in den letzten Kurven erschienen. Es waren einigen weitere Radfahrer, er waren Autos, und es waren viele Motorräder. Und dann kamen auch die letzten von unserer Gruppe. Wir trafen Chris, der mit dem Minibus über den Umbrail angekommen war. Alle nötige Esswaren und Getränke dabei. Ich habe die Gruppe darüber gewarnt, dass es unbeleuchtete Tunnels in der Abfahrt gibt (und Schlaglöcher drin). Als alle parat waren ging's los in die Abfahrt nach Bórmio. Nachher hatten wir nur noch einige Kilometer im Veltelin bis zum Camping von Valdisotto. Es war heiss und trocken, und wir mussten gegen den Wind kämpfen. Der Temperatur-Unterschied vom Stilfserjoch her hat uns niedergeschlagen. Als wir am Ziel waren, konnten wir zuerst nur im Schatten liegen und trinken. Erst als die Sonne tiefer war, haben wir wieder Kraft gehabt, die Zelten aufzustellen und unsere Teigwaren zum Abendessen zu vorbereiten.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Tschierv01690 
Sta Maria81380 
Müstair121250 
Tubre141240 
Glurns / Glorenza23920 
Schacht26890 
Montechiaro2791020
Prato30910 
Gomagoi361260350
Trafoi401570310
Franzenhöhe472190620
Giogo dello Stèlvio542760570
Umbrail572500 
Bórmio751220 
Valdisotto821140 
Total82 1870

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Strecke 5 (9. Juli 2003): Valdisotto - Gàvia - Foppa - Aprica

Profil5

Chris war noch nicht ganz gesund und nahm deshalb nochmals den Minibus. Allen anderen fuhren zurück nach Bórmio, dann nach Santa Caterina. Kurz nach dieser Ortschaft sah ich einen Radfahrer, der am Strassenrand sass. Ich fragte, ob ich helfen könnte. Er hatte eine Platte, hatte aber schon telefoniert, und eine motorisierte Rettung organisiert. Ich fragte auch, ob er die Strecke zwischen Mortirolo und Trivigno kannte, und er konnte mir sagen, dass die Strasse gut fahrbar ist. Nach dieser Halt holte ich nach einander alle von unserer Gruppe. Alle genossen den Aufstieg: schöne Landschaft, kleine aber gute Strasse mit sehr wenig Autos, perfektes (leicht bedecktes) Wetter. Die Steigung war unregelmässig, wechselte zwischen leicht und sehr steil. Zuletzt habe ich Yvonne eingeholt, und wir erreichten den Gavia Pass zusammen. Die nächsten kamen bald und waren alle glücklich über diesen schönen Aufstieg. Die Abfahrt war auch bemerkenswert: ganz schmale Strasse entlang sehr steilen Hängen, scharfe Kurven, ein unbeleuchtetes Tunnel, einige Schlaglöcher. Nach einer kurzen Halt in Ponte di Legno fuhren wir alle in einer Gruppe, weil es Gegenwind gab. Ziel des Tages war Aprica, und es war möglich über Édolo hinunter- und dann hinaufzufahren. Yvonne und Jürgen waren bereit, mit mir einen Zusatz einzubauen, und am Schluss entschied sich auch Kerstin dafür: kurz nach Incudine liessen wir unsere Kollegen auf der Strasse nach Édolo und bogen nach rechts ab, zu den Mortirolo und Foppa Pässe. Wir hatten noch 1000 Höhenmeter hinaufzufahren und es war warm, aber wir hatten Zeit, Wälder gaben uns Schatten, es waren wenig Autos, und die Erdbeeren am Strassenrand schmeckten gut. Kurz vor dem Foppa machten wir Halt auf der Terrasse eines Restaurants, um etwas zu trinken. Am Pass nahmen wir dann die Abzweigung nach Trivigno. Diese kleine aber gute Strasse führt ungefähr dem Bergrücken entlang. Die Sicht aufs Veltelin war besonders schön, und wir machten mehrmals Halt, um Photos zu nehmen. Unser Weg war nahezu flach, und fuhren quer über einen kleinen Pass, Guspessa. Die Abfahrt auf Trivigno und dann auf Aprica war leider an mehreren Orten mit Rollsplitt bedeckt, was in den bewaldeten Abschnitten recht gefährlich war, dort wo Sonne im Gegenlicht und Schatten abwechselten. Als wir endlich in Aprica ankamen, hatte die andere Gruppe ihre Zelten im Camping schon aufgestellt, und sie waren schon geduscht. Jetzt waren wir and der Reihe!

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Valdisotto01140 
Bórmio7122080
Sta Caterina191780560
Passo di Gàvia322620840
Ponte di Legno491250 
Incùdine64880 
Passo della Foppa761850970
Baite Dorena82194090
Passo di Guspessa851820 
Baite Saucco86189070
Baite del Lago871790 
Alpe Zigali89187080
Trivigno911700 
Passo di Sta Cristina991430 
S. Pietro1051140 
Total105 2690

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Strecke 6 (10. Juli 2003): Aprica - Bernina - Maloja

Profil6

Wir konnten nicht so früh von Aprica abfahren, weil die Bäckerei nicht vor 7:30 öffnete. Nach dem Frühstück übernahm Ursula den Minibus. Chris fühlte sich besser und er führte das Feld in der Abfahrt nach Stazzona. Dann, im Tal, wählten kleine Strassen zwischen den Obstanlagen. Ab Tirano stiegen wir ins Puschlav. Aus meiner Sicht war der Anfang am schwersten, weil es schon heiss war. Vom Poschiavo-See zur gleichnamigen Stadt konnten wir etwas schneller fahren und Fahrtwind bekommen. Nach einer kurzen Halt, um die Flaschen nachzufüllen, folgten wir den langen Weg zur Bernina. Die Temperatur war inzwischen angenehm und die Landschaft wechselte ständig: nach der sub-mediterraneanen Vegetation vom Veltelin bis hin zu den Alpweiden fast 2000 m höher. Als wir schliesslich am Pass waren, kam Yves von der anderen Seite.
In der Abfahrt hatten wir Gegenwind und, mit dem schwachen Gefälle, mussten wor oft treten. Dies war aber bei weitem nicht so schlimm wie der unglaublichen Verkehrsaufkommen, den wir in der Nähe von St. Moritz fanden. Warum wollen so viele Menschen während den Ferien die Stadt verlassen, nur um die Berge zu einer Stadt zu machen? Wir konnte keine Antwort finden; es muss einfach so sein. Von St. Moritz nach Maloja war die Strasse fast flach, so dass der Malojapass von dieser Seite den allerleichtesten Aufstieg bot. Der Camping war nah beim Silssee. Auf 1800 m ü. M. war der See ja ziemlich kühl, und nur die mutigsten wagten es, drin zu schwimmen. Die anderen hatten lieber die warme Duschen vom Camping.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
S. Pietro01140 
Aprica4118040
Stazzona17400 
Tirano2444040
Poschiavo411020580
Pass dal Bernina6023201300
Pontresina761800 
Schlarigna811720 
Silvaplauna881820100
Segl Baselgia971800 
Maloja100182020
Total100 2080

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Strecke 7 (11. Juli 2003): Maloja - Güglia - Tiefencastel - Alvra - Maloja

Profil7

Die nächste Etappe war eine Rundfahrt über die Julier und Albula Pässe. Weil einige von uns etwas müde waren, entschieden sie sich, die Auffahrt zum ersten und die Rückfahrt nach dem zweiten im Minibus zu machen. Eine Etappe 'à la carte'.
Ich stieg zum Julier mit Yvonne, Yves und Jürgen zusammen. Am Pass trafen wir auf Paul, der von Silvaplana gestartet war. Für die lange Abfahrt nach Tiefencastel hatten wir Gegenwind, wie zu erwarten bei diesem schönen Wetter. Wir bleiben deshalb gruppiert um leichter gegen den Wind zu fahren. Und um ein gutes Picknick aus einer Bäckerei in Savognin zu teilen. In Filisur, am Anfang vom Aufstieg zur Albula entschieden wir uns aber, diese Zusammenarbeit zu beenden. Yves ging bis Bergün voraus, und ich sah keinen Anlass, sein Tempo zu folgen. Dann konnte ich ihn überholen, als er seine Flaschen bei einem Brunnen füllte. Kurz darauf holte er mich wieder ein und wir fuhren zusammen nach Preda, zur Alp Weissenstein und zum Pass. Unterwegs überholten wir Kerstin (beim Photographieren beschäftigt), Ursula und Chris. Alle erfreuten sich auch über die schöne Landschaft. Dieser Aufstieg zur Albula gehört zu denen, die ich am liebsten habe.
Martin war mit dem Minibus von der anderen Seite zum Pass gefahren und wir trafen ihn dort oben. Nach einer längeren Pause am Pass liessen wir uns nach La Punt hinunterrollen. Dort gab's einen neuen Aufstieg für Kerstin, Chris und Paul: ins Minibus. Wir fuhren wieder bis zum obersten Punkt von der Engadin, also nach Maloja. Wir lösten uns ab und konnten auf diesen letzten 30 Kilometer tüchtig fahren.
Für die Vorbereitung des Abendessens war ich an der Reihe (aber alle halfen). Wir hatten ein typisches Gericht aus der Region: Pizzockel. Es ist eine Art Teigware aus Buchweizen, die mit Kartoffeln und Krautstiel gekocht wird, dann mit einer Rahm- und Buttersauce serviert wird. Wir vorbereiteten viel davon, aber am Ende blieb nichts übrig. Auch nicht vom Rotwein.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Maloja01820 
Segl Baselgia31800 
Silvaplana14182020
Pass dal Güglia222280460
Bivio321770 
Tiefencastel57850 
Filisur661010160
Bravuogn741370360
Pass d'Alvra882310940
La Punt971690 
Schlarigna107172030
Silvaplauna114180080
Segl Baselgia1231800 
Maloja126181010
Total126 2060

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Strecke 8 (12. Juli 2003): Splügenpass - S. Bernardino - Monte Ceneri - Sessa

Profil8

Einmal musste ich doch auch Minibus fahren. Es gab zwei Gründe, dies am letzten Tag zu tun. Erstens war derr Splügen auf dem Programm, und es war erst ein Jahr, dass ich den Aufstieg vom Süden gemacht hatte. Zweitens wollte ich die Gruppe in Splügen verlassen, um ins Tessin zu fahren, was schon eine schon lange Strecke war. Auch wenn ich jetzt die Abfahrt von der Maloja ins Bergell verpasste, Schade!
Ich triffte wieder auf die radfahrende Gruppe in Chiavena, wo wir Esswaren und Getränke einkauften und schliesslich zum Aufstieg zum Splügenpass los fuhren. Es war schon heiss und ich musste auch schwitzen: den Minibus auf diese enge Strasse mit vielen scharfen Kurven war wirklich nicht so leicht. In Campodolcino, etwa auf halbem Weg zum Pass, machte ich wieder Halt und wartete. Alle kamen gut an, aber Ursula fühlte sich nicht allzu stark und sie lud deshalb ihr Rad in den Bus und kam mit. Ich sagte dort schon Tschüss zu den etwas langsameren Radfahrern, weil ich am Pass nicht länger als 3 Uhr warten wollte. Um diese Zeit habe ich dann mein Rad ausgeladen: für mich begann erst die Etappe.
Das erste Teil, die Abfahrt nach Splügen, war ein Vergnügen. Das zweite Teil, dem Hinterrhein entlang, war auch angenehm. Das dritte Teil, der Aufstieg zum San Bernardino war eine grosse Freude (als alle Autos durchs Tunnel fahren). Das vierte Teil, die Abfahrt ins Misox, war ein richtiger, langer Spass. Nur von den Pflastersteinen von Mesocco und Lostallo unterbrochen. Als es immer wärmer wurde, waren meine Flaschen bald leer. Für Kilometer und Kilometer habe ich nach Brunnen geschaut; aber ich habe wenige gesehen, und alle waren wegen der Trockenheit des Sommers abgestellt. Erst in Bellinzona konnte ich wieder trinken und nachfüllen.
Bei der Ausfahrt aus Bellinzona fuhr ich auf einer Hauptstrasse, die weiter aber für Fahrräder verboten war. Ein Radstreifen führt nach rechts, verschwand aber bald, und die Strasse bog nochmals reechts, und... ich kam zurück nach Bellinzona. Ich fuhr gegen die Mitte von der Ebene (Magadino-Ebene), wo ich ein Wegweiser für Fahrräder fand... aber nur Pfeile, ohne Angabe von Zielen. Ich hatte glücklicherweise den Orientierungssinn nicht ganz verloren und wählte die richtige Richtung. Als ich nach diesen Umwegen in Cadenazzo ankam war ich am Fuss vom Monte Ceneri, der letzte Pass dieser Tour, aber eigentlich der erste neue für mich. Er ist ja kein grosser Pass, aber wegen der Hitze war er doch nicht so leicht. Auf der anderen Seite hatte ich dann eine sanfte aber ziemlich lange Abfahrt. Wegweiser für Fahrräder waren aber wieder irreführend (einmal zu einer Strasse, die bald für jeden Verkehr verboten ist, einmal zu einem Kiesweg). In dieser Region sind Fahrrad-Strecken ein blanker Unsinn! Kein Verlass darauf.
Trotz allem fuhr ich weiter nach Süden bis Ponte Tresa. Gerade vor der Brücke auf den Fluss Tresa und der Grenze bog ich rechts ab. Nach einigen Kilometern der Tresa entlang nahm ich wieder eine Abzweigung nach rechts und fuhr hinauf nach Sessa. Meine Freundin Angelika war soeben für zwei Wochen Ferien eingetroffen. Ich musste zuerst eine Dusche nehmen, dann trinken und essen, und schliesslich über unsere Tour erzählen: mit ununterbrochen schönem Wetter, ganz ohne Unfall oder Panne.
Zehn Tage später würde ich über den Gotthard zurückfahren, eine lange Fahrt (240 km), über die ich aber hier nicht weiter schreibe.

 Distanz (km)Höhe (m)Steigung (m)
Splügenpass02110 
Splügen91460 
Hinterrhein211620160
Passo del S. Bernardino292070450
S. Bernardino371610 
Forcola39166050
Mesocco50790 
Lostallo62420 
Bellinzona81240 
Cadenazzo93210 
Monte Ceneri100550340
Manno114350 
Ponte Tresa124270 
Molinazzo128260 
Sessa130380120
Total130 1120


PS / 27.7.2003